Traditionelle Wirtschaftsstrukturen erhalten

Der touristische Zyklus einer Region läuft vielfach nach dem gleichen Schema ab. Er beginnt mit einem "alternativen" Tourismus von Einzelgängern, dann entwickelt sich ein modischer Massentourismus und es folgt ein Boom. Wenn dann alles überfüllt ist und viele Reize der Region zerstört sind, das Leben der heimischen Bevölkerung voll auf den Tourismus eingestellt ist und die früheren Grundlagen des Lebenserwerbs verdrängt wurden, dann wendet sich der Tourismus anderen Gebieten zu. Die größte Gefahr für eine gesunde Entwicklung besteht, wenn durch monodisziplinäre Planung einseitige Wirtschaftsstrukturen entstehen, denn sie schaffen Abhängigkeiten.

Auf der Ferieninsel Mallorca ist dies eingetreten. Dort ist seit dem zweiten Weltkrieg ein Rückgang der Erwerbstätigen im Primären Sektor (Land-, Forstwirtschaft, Fischerei) um fast 40% und eine ebenso große Zunahme im Tertiären Sektor (Dienstleistungssektor Tourismus) zu verzeichnen. Ein nachhaltiger Tourismus hat die Realisierung des Prinzips ökologischen Wirtschaftens zum Ziel. Er zeichnet sich durch eine klare Positionierung und Strategie aus, die auf den eigenen Stärken und Fähigkeiten aufbaut, Gästewünsche nicht um jeden Preis erfüllt und nicht jeder Modewelle nachläuft. Es gilt zukunftsfähige und regionale Wirtschaftskreisläufe in Landwirtschaft und Fischerei zu erhalten. Der Tourismus der Zukunft erkennt und respektiert die Grenzen des quantitativen Wachstums und verzichtet darauf, alles Machbare in die Tat umzusetzen.

Karten der Diareihe

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