Das Naturkapital

Natur und Landschaft sind das Kapital des Tourismus. Die Tourismusindustrie vermarktet es, ohne irgendetwas davon wirklich zu besitzen. Das Tourismusgeschäft blüht nur da, wo es möglich war, die öffentlichen Güter Landschaft, Natur und Kultur so weit wie möglich zu privatisieren. In anderen Wirtschaftszweigen kann Kapital verloren und zurückgewonnen werden, ist im Tourismus jedoch die Grundsubstanz - die Landschaft - einmal verloren, ist sie es unwiederbringlich. Ob sich der Ausverkauf der Landschaft zumindest in Mark und Pfennig bezahlt macht, ist mittlerweile auch nicht mehr sicher.

Die Schere klafft immer weiter auseinander: Auf der einen Seite der wachsende Bedarf der Gesellschaft und auf der anderen Seite die Verringerung des natürlichen Angebotes, da immer weniger erholungs- und freizeitgeeignete, d.h. unverbaute und naturnahe Landschaften und Strände zur Verfügung stehen und diese z.T. der Naturschutz beansprucht. Die ständig anwachsende Anzahl an Touristen sucht ein begrenztes oder sogar rückläufiges Naturpotenzial. Einer sinkenden Tragfähigkeit der Natur stehen steigende Anforderungen gegenüber. Probleme werden offenkundig, weil sich die Belastungssumme erhöht hat und die zeitliche und räumliche Verteilung der Aktivitäten ausgebreitet hat. Ein zentrales Problem ist, dass das Wachstum des Tourismus nicht kontrolliert wird und der Erschließungsdruck weiter zunimmt.

Karten der Diareihe

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